Ehrenthal

Der kleinste Ortsteil von St. Goarshausen kann auf eine Geschichte bis in das Jahr 881 zurückblicken. Aus dieser Zeit wird „Erintra“ aus einer Urkunde der Abtei Prüm urkundlich belegt. Und ganz offensichtlich war „Erintra“ damals sehr, sehr klein und bestand aus nichts weiterem als einem Wein-und Hofgut.
Bezeichnend für Ehrenthal ist die Gasthauskirche, welche ebenfalls auf eine jahrhundertealte Tradition zurückblicken kann. Denn schon immer hatte der Weinbau in Ehrenthal eine starke Bedeutung. Das fiel natürlich auch den Mönchen aus den Klöstern der Umgebung auf. Die Abtei Siegburg, die Marienberg in Boppard, Kloster Schönau und Gronau nahmen bald den Weinbau in Ehrenthal in ihren Besitz. Und so stammt eine frühe Erwähnung der Gasthauskirche aus dem 15. Jahrhundert. Hier wid das erstemal von einem Hofgut mit einer Kapelle berichtet.

Der 30-jährige Krieg und seine Wirren ließen auch das beschauliche Ehrenthal nicht unbeeindruckt. Ein Großteil des Ortes, von der heutigen Bebauung rheinabwärts betrachtet, verschwand. Im Jahr 1680 zählte man in Ehrenthal nur noch sieben Familien.
Noch heute erinnern die Abraumhalden der ehemaligen Gruben „Knabensprung“, „Mädchensprung“ und „Neuersprung“ an den Abbau von Blei- und Silbererz, welcher im Jahr 1760 begonnen wurde und der Bevölkerung doch die eine oder andere Arbeitsmöglichkeit gab. Den stetigen Einwohnerschwund konnte dies jedoch nicht aufhalten. Im Jahr 1827 zählte man lediglich noch 124 Einwohner, 1895 waren es gar nur noch 89. Ein Trend, der sich mit der heutigen Zeit vergleichen lässt. Im Jahr 1991 wohnten lediglich noch 38 Personen in Ehrenthal. Die Eigenverwaltung des Ortes endete bereits im Jahr 1934, ehe dann 1969 die Eingemeindung nach Sankt Goarshausen erfolgte.
Ungebrochen ist jedoch das Engagement der Einwohner von „Ernter“ für ihren Ort. Der Eigeninitiative der Einwohner ist der Wiederaufbau der 1945 zerstörten Kapelle zu verdanken. 1976 kümmerten sich die Bürgerinnen und Bürger um den Bau einer neuen Ortszufahrt. Auch die Sanierung und Instandhaltung der innerörtlichen Wege geht vor allem auf das Engagement der Bevölkerung zurück.